Generation arbeitsunfähig?
Generation Z: Stimmen die Klischees?
Offene Runde | 15.06.2024
Generation Z im Fokus: Vorurteile und Realität im Arbeitsleben
„Generation arbeitsunfähig“ so titelt der Autor Rüdiger Maas in seinem Buch, das Anfang 2024 erschienen ist. Eine gewagte Aussage, die der Fachverband Deutscher Hörakustiker (FDH) zum Anlass nimmt, um zu diskutieren: Stimmen die Klischees über die Generation Z? Ist diese junge Generation wirklich so anspruchsvoll und arbeitsscheu, wie ihr Image uns glauben lässt? Bei der digitalen Diskussionsrunde im Mai tauschen die Mitglieder des FDH ihre Erfahrungen aus.
Generation Z – was steckt hinter diesem Begriff?
Die Generation Z bezeichnet alle Personen, die etwa zwischen den Jahren 1996 und 2009 geboren sind. Sie werden auch häufig als Digital Natives bezeichnet, da sie mit Internet, Handy und sozialen Medien aufgewachsen sind. In den vergangenen Jahren starteten die ersten Vertreter der Generation Z ins Berufsleben. Der veränderte Arbeitsmarkt wirkt sich auf die Einstellung dieser jungen Menschen aus. Umfragen zeigen, dass die Generation Z Wert auf eine gute Work-Life-Balance sowie Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten legt (Quelle: Statista.com).
„Arbeitnehmermarkt“ und dynamische Jobprofile
50 Bewerbungen und mehr, um eine Ausbildungsstelle zu erhalten? Das ist definitiv passé. Dank des Fachkräftemangels haben jüngere Generationen heute mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt als früher und können schneller den Beruf oder die Branche wechseln. „Doch das bringt neue Herausforderungen“, erzählt eine Vertreterin der Generation Z. „Die unendlichen Möglichkeiten machen es schwer, eine wirkliche Berufung zu finden.“
Neue Technologien sorgen außerdem dafür, dass sich Berufsbilder heute schnell ändern. Ein Beispiel: Bankangestellte. Während sie früher vor allem am Schalter tätig waren, fokussiert sich ihr Beruf heute zunehmend auf die digitale Beratung. Die Digitalisierung schafft außerdem ständig neue Jobs. Das erfordert Flexibilität von allen Generationen.
Austausch auf Augenhöhe entscheidend
Dennoch lassen sich keineswegs alle in einer Altersgruppe über einen Kamm scheren. Bei dieser Aussage sind sich alle Teilnehmer in der Diskussionsrunde einig.
„Es ist wichtig, sich mit gegenseitiger Wertschätzung zu begegnen“, betont ein anderer Diskussionsteilnehmer. Dann können wir viel voneinander lernen.“ Auch Andreas Bögl, Präsident des FDH, zieht ein Fazit: „Wir sollten die Chance nutzen und uns auf Augenhöhe begegnen, um unsere Arbeitswelt und den Beruf des Hörakustiker weiterzuentwickeln.“